Mehr, als nur populistische Phrase: „Wasser bedeutet Leben“

Das neue Weltbild

Vertrockneter Baum auf vertrocknetem Boden in der Wüste

Wir alle kommen aus dem Wasser. Mit diesem Molekül begann der Ursprung des Lebens und dieser Baustein ist es, der unseren blauen Planeten mit seinen vielfältigen Lebensformen - uns inklusive - existieren lässt. Wasser bedeutet also Leben - die gesamte Zivilisation hängt von der Versorgung mit H2O ab! Doch die alte Weltordnung bröckelt, die Umverteilung unseres Lebenselixiers schreitet mit dem Klimawandel immer schneller voran. Und bald wird nichts mehr so sein, wie es einmal war ...

Jahrzehntelange Beobachtungen der Wasserbewegungen, der globalen #Wasserverteilung und des Grundwassers durch die Grace-Satelliten der Nasa belegen, dass durch #Klimaveränderungen feuchte Gebiete immer feuchter und trockene Gebiete immer trockener werden. Während #Überschwemmungen und #Extremniederschläge mittlerweile vier Mal häufiger als noch vor 40 Jahren sind, haben sich die Dürreregionen in dieser Zeit mehr als verdoppelt. Tendenz steigend. Nicht umsonst erklärte das Weltwirtschaftsforum #Wasserknappheit und ihre Auswirkungen als die größte Gefahr der näheren Zukunft.

Zahlreiche Experten sind sich einig, dass bereits im Jahr 2050 sieben Milliarden Menschen - derzeit zählen wir eine Weltbevölkerung von rd. 7,8 Milliarden - täglich mit dem Problem der Wasserknappheit konfrontiert sein werden. Diese dramatische Verknappung des verfügbaren Wassers wird die Einwohner von voraussichtlich 60 Ländern der Erde direkt, und jeden einzelnen von uns indirekt betreffen. Auch Länder Europas werden zukünftig mit dem Problem der Wasserknappheit zu kämpfen haben.

ATBblog Weltkugel
Die Grace-Satelliten der Nasa erfassen aus dem Weltraum seit vielen Jahren sowohl die Oberflächen- als auch die Grundwasserreserven auf der Erde

Das #Grundwasser, das über mehr und besseres Süßwasser verfügt als alle Flüsse und Seen dieser Welt, ist dabei mit 90% der leicht verfügbaren #Süßwasserreserven die wichtigste Ressource. Allerdings: Sie wird kaum gemanagt. Seit vor rund 100 Jahren die industrielle Grundwasserförderung begann, wurden viele Grundwasserleiter, sogenannte #Aquifere, schlichtweg leergepumpt; über die Hälfte dieser zum Teil riesigen Grundwasserleiter haben ihren kritischen Punkt bereits überschritten. Fand man vielerorts vor wenigen Jahren noch Grundwasser in 80 Meter Tiefe, reichen heute Bohrungen in 1.000 Meter Tiefe oft kaum noch aus. Und es wird immer schneller immer tiefer gebohrt. Für einige ein lukratives Geschäft, für uns alle jedoch eine Katastrophe! Denn das zum Teil Jahrtausende alte Grundwasser wird bereits jetzt schneller verbraucht, als es ersetzt werden kann ... und somit immer wertvoller und teurer. Schon jetzt wissen wir, dass der weltweite Bedarf das verfügbare #Wasser in zehn Jahren um 40% übersteigen wird.

Die Verfügbarkeit von Wasser ist also viel unsicherer als wir denken. Selbst Großstädte in reichen Industrieländern waren dem Abklemmen der Wasserhähne schon gefährlich nahe, sogar in Deutschland mussten während Klimaextremen bereits Teile der Bevölkerung per Wassertankwagen versorgt werden.

Vor allem landwirtschaftliche Düngemethoden sowie nicht oder ungenügend gereinigtes #Abwasser stellen in Erste-Welt-Ländern wie Deutschland die größte Gefahr sowohl für das Oberflächen- als auch das Grundwasser dar. Vielfach finden sich gefährliche Rückstände in Flüssen und Seen, #Grundwasserreservoirs sind verseucht und einstmals sprudelnde Brunnen versalzen. Wichtige Reserven werden somit unbrauchbar … und wir Menschen Opfer unseres eigenen Erfolgs.

Wenn wir in unserer globalen Welt das Wasser nicht schützen, wird das unser Untergang sein. Doch wir können es schaffen! Natürlich gibt es kein Allheilmittel – verschiedene Teile der Welt brauchen unterschiedliche Strategien. Doch im Gegensatz zu anderen Bedrohungen ist die #Wasserkrise lösbar: Kluge Köpfe, das Wissen und die Technologien sind vorhanden. Was fehlt ist Wertschätzung – Wertschätzung des Moleküls aus dem wir entstanden sind, des Treibstoffs des Lebens … Wertschätzung des Wassers.

Blick in einen Schacht
Reichten bis vor wenigen Jahren noch ein paar Meter, um auf sauberes Grundwasser zu stoßen, wird heute dafür bereits bis zu 1.000 Meter tief gebohrt
Ableitung von Abwasser durch ein Rohr
Wasser läuft vom Wasserhahn in Glas
Auch wenn wir es kaum glauben wollen: Wir kommen dem Abstellen des Wassers immer näher!

Autor: Uwe S. Meschede

Quellennachweise (Inhalt)

  • Arte Dokumentation: Unser Wasser - Faszinierende Wunderwelt (Folge 3 - Auf dem Trockenen)

 

Schauen Sie gleich auf Youtube vorbei: Wege aus der Wasserkrise (1): Die unendliche Wasserquelle

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