BRANCHENLÖSUNG

BÄCKEREI

Abwasserbehandlung und Wiederverwertung in Bäckereien

Bäckereien produzieren zumeist stark organisch belastetes Abwasser. Besonders der oft hohe Schwebstoffanteil aus Mehl oder der hohe Zucker- oder Hefeanteil stellt besondere Herausforderungen an Kläranlagen. Hinzu kommen gerne auch starke Temperatur-schwankungen und auch der Einsatz von starken Reinigungsmitteln ist in der Lebensmittelproduktion aus hygienischen Gründen besonders wichtig. Viele Bäckereibetriebe sind auch starken saisonalen Schwankungen ausgesetzt. Auch darauf legen wir bei der Bemessung unserer Kläranlagen großen Wert.

In unserem Praxisbericht Bäckerei können Sie sich einen ersten Eindruck über unsere vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Klärtechnik verschaffen. Auch für Ihre Anforderungen finden wir garantiert die passende Lösung.

 

Praxisbericht Bäckerei

Ihre Arbeit beginnen sie dann, wenn die anderen selig schlafen

Ein Uhr nachts: Der Mond steht hoch am Himmel und durch die Wolken schimmert der eine oder andere Stern. Während die meisten Menschen um diese Zeit selig schlafen, letzte Fernseher gerade ausgeschaltet werden oder Übriggebliebene des vergangenen Abends müde durch die Dunkelheit nach Hause schlendern, ist ein ganzer Berufszweig schon längst wieder auf den Beinen…

„So natürlich wie möglich!“ lautet die Devise des Bäckers Joebges in der dörflichen Umgebung des rheinländischen Mönchengladbach. Sämtliche Backwaren in dem über 150 Jahre alten Traditionsbetrieb, vom Baguette bis zur Spezialität des Hauses, dem Schwarzbrot, entstehen von Hand gebacken und mit natürlichen Ingredienzen. Dass sich diese Philosophie auch in anderen Bereichen des Betriebes widerspiegelt, versteht sich fast schon von selbst. 

Sogar die Abwasserreinigung der Bäckerei wurde mit viel Bedacht und nach langer Auseinandersetzung mit der Materie ausgewählt: AQUAMAX ® GASTRO von ATB.

Schlaflose Nächte gehören zum Handwerk und sind selbst für einen passionierten Bäcker immer wieder hart. Doch es gibt noch ganz andere Momente, die ihm den Teig mächtig versalzen können…

Einen dieser Momente erlebte Herr Joebges, als er eines Tages ein Schreiben von der Unteren Wasserbehörde erhielt, in dem ihm die Nachrüstung seiner vorhandenen Abwasserbehandlungsanlage nahegelegt wurde. Besondere Aufmerksamkeit lag dabei auf der Behandlung der Abwässer aus dem Bäckereibetrieb. So kam es denn dazu, dass er nach einigen Recherchen auf den ATB-Vertriebspartner RHEBAU GmbH & Co. aus Dormagen stieß und dort um ein Angebot zur Lösung seines Abwasserproblems bat. Bei einem Ortstermin wurde dann mit Herrn Joebges eine Bestandsaufnahme durchgeführt: Angeschlossen an die Abwasserbehandlung sind zwei kleine Wohneinheiten und die Backstube der Familie Joebges. Vor allem die gewerblichen Abwässer stellen dabei eine besondere Herausforderung an die Kläranlage dar. Dies gilt sowohl für die unregelmäßig anfallenden Abwassermengen als auch für die darin enthaltenen Schmutzfrachten.

Ab ein Uhr nachts bis zur Mittagszeit geht es in Joebges Backstube hektisch zu, bevor das Backstuben-Team in den verdienten „Feierabend“ geht. Bei den zu reinigenden Abwässern handelt es sich in der Regel um Wasch- und Spülwässer, die beim Reinigen der Werkzeuge und Bleche sowie natürlich beim Händewaschen anfallen. Folglich enthalten diese Waschwässer große Mengen Stärke, Mehl- und Teigreste und natürlich entsprechende Reinigungsmittel. Aber auch Reste aus der Abteilung „Süßwaren“, die je nach Jahreszeit und Saison nicht unüblich und nicht unerheblich sind, erhöhen die organische Schmutzfracht des Abwassers. Vor allem jedoch sind es die stoßweise anfallenden großen Wassermengen, die einer konventionellen Anlage im Durchlaufprinzip das Leben schwer machen. Die meisten Abwässer werden natürlich zum Ende einer Arbeitsschicht produziert, wenn die Arbeitsplätze und die benutzten Utensilien gereinigt und für den nächsten Tag vorbereitet werden. Somit treten im Tagesverlauf erhebliche Fluktuationen auf. Sonntags bleibt der Betrieb geschlossen. Diese Abwässer wurden bei der Bemessung der Anlage mit ca. 4 EW gleichgesetzt. Hinzu kommen noch 8 EW aus den beiden Wohneinheiten. 

Bei der Auslegung der Anlagengröße wurde dann schließlich ein AQUAMAX ® GASTRO 9-16Z ausgewählt.

Dabei konnte die bereits vorhandene Dreikammergrube mit einem Nutzinhalt von 6 m3 als Vorreinigung mit eingeplant werden, da die bauliche Substanz des Betonkörpers noch in gutem Zustand war. Dahinter geschaltet werden sollte ein Pufferbecken zum Auffangen der hydraulischen Stöße mit einem Nutzvolumen von ca. 3 m3. Aus diesem Puffer wird dann der 6 m3 fassende SBR Reaktor
mittels separater Pumpe vergleichsmäßigt beschickt.

Gerade diese individuelle und auf seinen speziellen Fall zugeschnittene Lösung schien Herrn Joebges als die sinnvollste, so dass er sich für den Einbau der vorgeschlagenen Anlage entschied. Diese Entscheidung wurde dann auch kurze Zeit später seitens der zuständigen Wasserbehörde mit der Erteilung der Genehmigung bestätigt. Nachdem die Behälter gesetzt waren und der AQUAMAX ® eingebaut wurde, ging die Anlage dann schließlich im März 2002 zum ersten Mal in Betrieb.

Stress ab ein Uhr nachts: In Joebges’ Backstube ist minuziöses Arbeiten an der Tagesordnung – jeder Handgriff sitzt, jede Minute ist verplant. Selbst beim Schluck Kaffee zwischendurch wird der Backofen nicht aus den Augen gelassen.

Kurzer Rückblick auf die Wartungen

In der Zwischenzeit wird die Anlage dreimal jährlich gewartet. Die erste Wartung erfolgte ca. 6 Monate nach der Inbetriebnahme im Oktober 2002. Dabei lagen die Ablaufwerte bei CSB 35 mg/l und BSB5 10 mg/l. Diese exzellente Reinigungsleistung wurde bisher immer wieder bestätigt, und bei der bis dato letzten Wartung nochmals untermauert, als die Ablaufwerte bei CSB 29 mg/l und BSB5 11 mg/l lagen. Die erste Schlammabfuhr war erst nach 15 Monaten im Juni 2003 fällig. Herr Joebges kann sich auf seine Abwasserreinigung verlassen, wenn er Nacht für Nacht seiner Arbeit nachgeht – der AQUAMAX® GASTRO tut zuverlässig seinen Dienst.

Bäcker Joebges kann nun ruhigen Gewissens in den Feierabend gehen und sich auf seinen wohlverdienten Schlaf freuen ... während die anderen noch arbeiten müssen!

Das Bäckerei Projekt auf einen Blick

Bauherr: Bäckerei Joebges

Projektleitung: RHEBAU GmgB & CO. 

Ausführungen: Kläranlagentechnik ATB Water GmbH / Einbau RHEBAU GmbH & Co.

Besonderheiten: Hohe organische Fracht durch Mehle und Stärke 

Kosten der Anlagentechnik: ca. 6.200 € (Nachrüstung) 

Inbetriebnahme: März 2002 

Gefordete Reinigungsleistung: CSB < 150 mg/l / BSB5 < 40 mg /l 

Ablaufwerte: CSB < 40 mg/l / BSB5 < 12 mg/l 

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