BRANCHENLÖSUNG

FLEISCHWIRTSCHAFT

Abwasserbehandlung und Wiederverwertung für die Fleischwirtschaft

Ob Huhn, Rind oder Schwein: Weltweit wird immer mehr Fleisch gegessen. Selbst in Ländern wie Indien, in denen traditionell der vegetarischen Ernährungsweise der Vorzug gegeben
wird, steigt der Fleischkonsum. Der weltweite Fleischkonsum hat sich in den vergangenen 20 Jahren also mehr als verdoppelt. Und egal ob bio oder konventionell: Laut einer neuen Studie des UN-Umweltprogramms (UNEP) beansprucht die Tierhaltung weltweit mittlerweile 78 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Tendenz steigend, denn bis 2028 wird der Fleischkonsum voraussichtlich noch einmal um 13 Prozent wachsen. Entsprechend hoch ist schon heute der Wasserverbrauch der Fleischindustrie und der Bedarf der produzierenden Unternehmen an modernen Lösungen für die Abwasserbehandlung und Wiederwertung.

Das Abwasser von Metzgereien und Schlachthöfen ist stark mit Fetten und anderen organischen Stoffen wie Fäkalien und Haaren belastet. Darüber hinaus werden während der Schlachtung erhebliche Mengen an Feststoffen aus dem Darm der Tiere gewonnen. Fette und Fettsäuren im Abwasser von Metzgereien und anderen Fleischverarbeitungsbetrieben können sich in Rohrleitungen ansammeln und verstopfen. Fettsäuren führen oft zur Korrosion von Abwasserleitungen und anderen technischen Einrichtungen in Anlagen und Kläranlagen. In Kläranlagen behindern Fette die biologische Reinigung. Hinzu kommen gerne auch starke Temperaturunterschiede. Der Einsatz von Reinigungsmitteln ist aus hygienischen Gründen besonders wichtig. Dies stellt für Kläranlagen eine zusätzliche Herausforderung dar. Starke organische Verunreinigungen aus der Fleischindustrie können bei direkter Einleitung in Gewässer zu Überdüngung und Fischsterben führen. Ein weiteres Problem der Abwässer aus der Fleischindustrie ist die lokale Geruchsbelästigung und das Einbringen von Keimen in Gewässer.

In unserem Praxisbericht Metzgerei können Sie sich einen ersten Eindruck über unsere vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Klärtechnik verschaffen. Auch für Ihre Anforderungen finden wir garantiert die passende Lösung.

 

Praxisbericht Metzgerei

Durch die intelligente Verquickung von modernem Management und ökologischem Denken wurde aus einer provinziellen Metzgerei eine allseits begehrte Hausschlachterei. Doch die Bewältigung des gestiegenen Abfallvolumens ist nicht immer einfach…

 

Abfall von 33 Schweinen und 4 Rindern pro Woche

Eine Schlachterei im Niedersächsischen Landkreis Rotenburg nahm im Frühjahr 2000 Kontakt mit uns auf. Die Schlachterei verarbeitet pro Woche etwa 23-25 Schweine und 1-2 Rinder. In der Hauptsaison sogar bis zu 33 Schweine und 3-4 Rinder. 

Das Problem: Die Schlachterei ist und wird nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen; seit 1992 betreibt der Inhaber eine Tropfkörperkläranlage für 27 EW mit einem Vorklärvolumen von 15.000 l. Diese Anlage war jedoch zu keinem Zeitpunkt in der Lage, das Abwasser zufriedenstellend zu reinigen. Eine Untersuchung durch die TU Hamburg im Jahr 1996 stellte eine Reinigungsleistung von nur 40% fest. Ein Stickstoffabbau erfolgte nicht. Auch verschiedene Umbauversuche des Herstellers der Tropfkörperanlage zeigten keinerlei Verbesserungen.

Im Jahr 1999 versuchte ein Ingenieurbüro die Anlage zu verbessern. So wurde beispielsweise ein zusätzliches Pufferbecken mit 11.000 l Volumen eingesetzt, um die Stoßbelastungen besser aufzufangen. Auch die Vorklärung wurde um weitere 9.000 l vergrößert. Die Problematik dieses Falles liegt eindeutig in Abwasserzusammensetzung und Anfall. So erfolgen die Schlachtungen nur 1 bis 2 mal pro Woche. Blut und Nitritpökelsalz werden nicht separat entsorgt. Die Benutzung von scharfen Reinigungsmitteln ist ebenfalls kaum vermeidbar. Die CSB-Konzentration im Zulauf schwankte zwischen 1.100 und 2.200 mg/l, der NH4N lag um 110 mg/l. Der Wasserverbrauch schwankte zwischen 2 und 7 m3/Tag.

Wir sahen hier eine Herausforderung für den AQUAMAX ®

Das Serviceunternehmen nutzte 3 der vorhandenen Behälter um, eine AQUAMAX ® Kläranlage einzubauen: Der erste Behälter mit 9000 l Inhalt wird als Vorklärung, der zweite Behälter mit ca. 7000 l Inhalt als Pufferbecken und der dritte Behälter mit etwa 11.000 l Inhalt wird als AQUAMAX ®-SBR-Anlage ausgerüstet. - Der Umbau war durch die AQUAMAX ® -Technologie sehr einfach: Die Pufferpumpe und der AQUAMAX ® werden lediglich von oben in die Behälter eingehängt. Umbauarbeiten an den vorhandenen Behältern waren kaum erforderlich.

Zum Einsatz kam unser AQUAMAX ® 29-53 Z. Die Anlage wurde für 30 EW ausgelegt. Wir stellten den AQUAMAX® für diesen Versuch kostenlos zur Verfügung. Die Inbetriebnahme erfolgte am 17.07.2000, die Anlage wurde mit 100 l Belebtschlamm geimpft. Schon nach 3 Wochen erreichte die Anlage im Ablauf CSB-Konzentrationen unter 150 mg/l. 

Bis zum Ende der Untersuchungen konnte der CSB auf 60 – 80 mg/l und der NH4N bis auf < 1,0 mg/l reduziert werden. Bezogen auf die hohen Zulaufkonzentrationen (CSB ca. 1450 mg/l, NH4N ca. 110 mg/l), Pökelsalz, Reinigungsmittel und Blut liegt die Reinigungsleistung bei immerhin über 95%. 

Abschließend wurde durch den Landkreis Rotenburg eine Abwasseruntersuchung durchgeführt: CSB 40 mg/l, BSB5 < 3 mg/l, Ammonium 0,42 mg/l.

Das Metzgerei-Projekt auf einen Blick

Bauherr: Fleischerei Miesner

Projektleitung: Abwasserservice Goedereis 

Ausführungen: Kläranlagentechnik ATB Water GmbH / Abwasserservice Goedereis

Besonderheiten: 1.000 - 2.000 mg CSB/l im Zulauf; 60 - 120 EW Schmutzfracht; 2 - 7 m3 pro Tag Zulauf

Kosten der Anlagentechnik: ca. 8.000 € (Nachrüstung) 

Inbetriebnahme: Juli 2000 

Gefordete Reinigungsleistung: CSB < 150 mg/l / BSB5 < 40 mg /l / NH4-N < 10 mg/l 

Ablaufwerte: CSB < 50 mg/l / BSB5 < 5 mg/l / NH4-N < 1 mg/l 

Unser digitales Whitepaper

Erfahren Sie hier alles über die Abwasserbehandlung und Wiederverwertung in der Fleischwirtschaft, denn schließlich wird sauberes Wasser als Ressource zunehmend wichtiger. Nicht nur in Deutschland oder Europa. Betriebe auf der ganzen Welt suchen daher nach Lösungen, mit denen sie ihre Abwässer wirtschaftlich und zugleich umweltverträglich behandeln können.
In unserem Whitepaper erfahren Sie, welche Lösungen bereits existieren und wie sie individuell an die Anforderungen des jeweiligen Unternehmens angepasst werden können.

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